Spatenstich für den neuen Campus Geo- und Umweltwissenschaften in München
Im Herzen der Münchner Innenstadt entsteht mit ca. 17.000qm Fläche der Neubau der Geo- und Umweltwissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU)für 520 Studierende und 140 WissenschaftlerInnen. Neben den fünf Lehr- und Forschungseinheiten Geologie, Paläontologie und Geobiologie, Mineralogie und Petrologie, Kristallografie sowie Geophysik ziehen die geowissenschaftlichen Staatssammlungen in das Gebäude ein. Auch Ausstellungs- und Magazinflächen sind neben Speziallaboren, einer Bibliothek und Werkstätten für
die Gesteinsaufbereitung Teil des Konzeptes.
Im Mittelpunkt steht ein globales interdisziplinäres Forschungsverständnis um die Dynamik und die Wechselbeziehungen der Prozesse auf der Erde, die mit dem Klimawandel
noch eine weitere Dimension bekommen haben.
Ein „Forum“ wird die Geowissenschaften für Besucher, aber auch für Studierende und Wissenschaftler durch Ausstellungen, interaktive Workshops, Führungen und Vorträge verständlich machen.
Für uns als Ingenieure, die ebenfalls ganzheitlich für die Architektur und das Gebäude denken, eine maßgeschneiderte Aufgabe.
Der 8-geschossige Stahlbetonskelettbau mit zwei Untergeschossen wird in eng bebauter, beengter Innenstadtlage realisiert. Es schließt direkt an ein denkmalgeschütztes Nachbargebäude an. In dieses werden ein Treppenhaus und ein Aufzugkern unter Berücksichtigung der erhaltenswerten Tragstruktur integriert.
Das Gebäude erhält ein 21 m hohes glasüberdachtes Atrium mit Spannweiten bis 22 m und eine frei stehende Glasfassade mit 400qm Fläche. Im Inneren sind Verbindungsbrücken mit 21,5 m Spannweite geplant, die über Schrägseile abgependelt werden.
Das Gebäude selbst wird fugenfrei in Ortbetonbauweise erstellt. Für Teilbereiche besteht die Anforderung von magnetfeldfreien Laboren. Hier erfolgt die Bewehrung der Decken ausschließlich mit Glasfaserverbundbewehrung.
Die Gründung des 8,30 m tief ins Grundwasser einbindenden Gebäudes erfolgt über eine elastisch gebettete Bodenplatte mit Zugankern zur Auftriebssicherung. Die Abdichtung der Untergeschosse wird als „Weiße Wanne“ mit zusätzlicher Frischbetonverbundfolie ausgeführt.
Der spektakuläre Gebäudeentwurf stammt von Gerber Architekten.