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Frankfurt am Main

Biologicum der Goethe Universität

Der Neubau des Lehr- und Forschungsgebäudes bietet Raum für 1.400 Studierende und 150 wissenschaftliche Mitarbeiter/innen. Im Biologicum befinden sich Hörsäle, Labore, ein angegliedertes Tierhaus, eine großzügige Cafeteria sowie eine Vielzahl an Praktikums- und Seminarräumen. In einer sich nach Westen öffnenden Kammstruktur sind die 4 Institutsspangen über eine 130 m lange Magistrale miteinander verbunden. Am Rückgrat der Magistrale liegt ein Tierhaus, das für die Unterbringung zahlreicher Arten konzipiert wurde. Das Exzellenzcluster schließt im Süden als solitärer, quaderförmiger Baukörper an das Biologicum an. Verbunden werden die beiden Baukörper über eine gläserne Verbindungsbrücke.

Entsprechend den Nutzungsanforderungen sind die Hörsäle und Seminarräume stützenfrei geplant und entsprechend der optimierten Gebäudestruktur und einer guten Erreichbarkeit im Erdgeschoss untergebracht. Die sich daraus ergebenden großen Deckenspannweiten sind bei nur 3,88 m Geschosshöhe eine Herausforderung für die Tragwerksplanung. Zur Ausführung kam eine nur 28 cm starke, vorgespannte Flachdecke. In den großen Seminarräumen werden die Stützenlasten aus 4 Geschossen mit einer 2x 15 m weit gespannten Flachdecke abgefangen. Die Vorspannstufen wurden so ausgerichtet, dass die Abfangdecke die Lasten nahezu verformungsfrei abträgt. Das markante Vordach über dem Eingangsbereich wurde bei einer Auskragung von mehr als 8 m mit einer nur 32 cm starken vorgespannten Flachdecke zum „Schweben“ gebracht.

Für die ziegelrot durchgefärbte Sichtbetonfassade wurden Tafelgrößen 30 m2 eingesetzt - sowohl bei Transport und Montage, als auch bei der Verankerungstechnik am Grenzbereich der standardisierten Fertigteil-Bauweise.Die Magistrale zwischen den Institutsspangen eröffnet Ausblicke in die begrünten Innenhöfe, auf umliegende Felder und die Höhenzüge des Taunus. Die Ausblicke aus der sehr langen und schmalen Magistrale sind meist in Schrägsicht. Für eine freie Sicht kam eine herkömmliche Fassadenkonstruktion mit Pfosten und Riegeln nicht in Betracht. Entwickelt wurde dafür eine 400 m2 große Spannseilfassade.
Die wenigen, sehr schlanken Seile ermöglichen eine fast uneingeschränkte Fernsicht.

 

Leistungen
Tragwerksplanung Fassade/Dach Ingenieurbauwerke
Typologie/Nutzung
Labor/Forschungseinrichtung
Materialität/Bauweise
Stahlbetonbau Stahlbau Spannbetonkonstruktion Skelettbau Leichtbau
Architektur
Gerber Architekten, Dortmund

Objektgrösse
BRI: 111.000 m³
Planungs-/Bauzeit
2006-20011
Bauherr
Hessisches Baumanagement Regionalniederlassung Rhein-Main, Frankfurt

Fotos
Christian Richters Jürgen Landes
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