Tübingen
Zentrum für Molekularbiologie der Pflanzen – ZMBP
Der in den Hang eingeschobene Baukörper folgt der Topografie. Es entwickelt sich ein 3 bis 5-geschossiges, 55 m langes und 55 m breites Gebäude um einen Innenhof, das mit einer klaren Gebäudekante die Campusfläche nach Osten begrenzt. Die innere Organisation des ZMBP mit seinen 16 eigenständigen Forschungsgruppen basiert auf freien Großraumstrukturen, die in 30 bis 700 m2 große Laborflächen flexibel teilbar sind. Zentrale Einrichtungen wie Werkstätten und Isotopenlabor sowie ein Pool an Lehrräumen stehen allen Instituten zur Verfügung. Schräg gestellte Stäbe und horizontale Bänder aus Sichtbeton in Verbindung mit einer dahinter liegenden Glasfassade prägen das Erscheinungsbild des Institutsgebäudes.
Die Tragstruktur des Neubaus ist als Stahlbeton-Skelettbau mit Flachdecken konzipiert. Dabei wurden zwei verschiedene Tragsysteme kombiniert: In den Laborbereichen wurden wegen der hohen Anforderungen an die Flexibilität für haustechnische Installationen, Nutzungsänderungen sowie an ein insgesamt wirtschaftliches System Einzelstützen vorgesehen. In den Bürobereichen fiel die Entscheidung für freistehende, aussteifende Wandscheiben. Stützen, Decken und STB-Wände wurden in Sichtbetonqualität ausgeführt und bleiben unbehandelt. Die Außenfassade erhielt wegen der hohen Windlasten und des großen Niveauunterschiedes zu den Außenanlagen vorgehängte Betonfertigteile als Putz- und Wartungsbalkon. Die vertikalen Elemente der Wartungsbalkone stehen abwechselnd nach links und rechts geneigt, ähnlich den Zweigen von Pflanzen, und nehmen so das Thema „Natur“ in der Architektur der Gebäudehülle auf.
TWP: Schweitzer GmbH Beratende Ingenieure, Saarbrücken