Stuttgart
Das Gerber
Der Neubau des Stadtquartiers passt wie selbstverständlich in die Stuttgarter Stadtlandschaft und vernetzt das Gerberviertel als südliches Portal zu Stuttgarts Einkaufsmeile mit der Innenstadt. Prägend für das Erscheinungsbild des GERBER sind die Muschelkalkfassade, die sich hinsichtlich Farbe und Gestaltung an die in den Neubau integrierte historische Eckfassade des Gebäudes Tübinger Straße 22 anlehnt, die turmartigen nördlichen und südlichen Eingangsportale und die Büro- und Wohnbebauung mit begrünter Innenhoffläche oberhalb der Handelsgeschosse.
In den Untergeschossen des Gebäudes sind die Technik- und Parkflächen sowie die LKW-Anlieferung untergebracht. Erdgeschoss, Basement und 1. OG werden als Einkaufsmall genutzt. Oberhalb der Einkaufsmalls befindet sich eine begrünte Wohn- und Bürolandschaft.
Die Herausforderungen in der Tragwerksplanung bestanden darin, die unterschiedlichen Nutzungserwartungen – unter Berücksichtigung aller standortbezogenen Randbedingungen – in einem flexiblen, wirtschaftlichen und nachhaltigen Rohbau umzusetzen. Ein solcher Rohbau erfordert in der Regel ein geradliniges, vom Dach bis auf die Gründung durchgängiges und auf ein Minimum reduziertes Tragwerk. Jedoch waren in Folge der geplanten Nutzungskonzeption und Gestaltung der unterschiedlich funktionalen Bereiche verschiedene Tragwerksraster und somit Abfangkonstruktionen unumgänglich. Das Tragwerk konnte so konzipiert werden, dass sich die Abfangungen auf eine Abfangebene zwischen Wohn- und Bürobebauung und eine weitere kleinere Abfangebene zwischen Handel und Parken bzw. LKW-Anlieferung beschränken. Große Spannweiten konnten bei gleichzeitig minimierten Bauteilhöhen durch den gezielten Einsatz von Vorspannung ohne Verbund sowohl in Unterzügen als auch in Flachdecken realisiert werden.