Stuttgart
L-Bank
Das neue Verwaltungsgebäude der L-Bank in der Stuttgarter Innenstadt setzte auch neue städtebauliche Akzente: Drei Gebäude, verbunden durch eine glasüberdachte Kundenhalle – gemäß dem Entwurf von mdk-Architekten – war ein gestalterisches und für MVD zugleich eine technisch konstruktive Herausforderung: Schwierige Bedingungen für die Gründung und Baugrube, eine anspruchsvolle fugenlose Konstruktion des Tragwerks und mutige, große Spannweiten. So setzte das Gebäude städtebaulich Maßstäbe und erhielt für seine Architektur mehrfach Auszeichnungen.
Ein gewöhnlicher Planungsauftrag war der Neubau des Verwaltungsgebäudes der Landeskreditbank Baden – Württemberg nicht, das zeigen alleine die Eckdaten: Ein umbauter Raum von 175.000 m³, bestehend aus einem siebengeschossigen Bürogebäude, einem Rundbau mit einem Durchmesser von 32 m sowie einem Dreiecksbau mit 36 m Kantenlänge. Dazu eine Kundenhalle mit Glasdach, getragen von wenigen sehr schlanken Stützen sowie eine dreigeschossige Tiefgarage.
Die Gründung auf den schwierigen Bodenverhältnissen erfolgte über eine kombinierte Pfahl-Platten-Gründung (KPP) mit bis zu 22 m langen Ortbetonpfählen und einer 80 cm starken Bodenplatte. Das Tragwerk des L-förmigen Hauptgebäudes mit einer Länge von 210 Metern in fugenfreier Ausführung war die nächste Herausforderung. MVD entschied sich hier für 25 cm starke Flachdecken mit zentrischer Vorspannung, um mögliche Risse zu vermeiden. Erstmals kamen neu entwickelte Koppelankersysteme an den Betonierfugen zum Einsatz, die das Übergreifen der Spannglieder in den Arbeitsfugen überflüssig machten. Bei dem Dreiecksbau mit 36 m Seitenlängen sind alle Decken durch Vorspannung ohne Verbund mit einer Flachdecke von nur 40 cm ausführbar und vermindern bei drei Decken die Gebäudehöhe um 2 m gegenüber einer Lösung mit Unterzügen.