Potsdam
Landtag Brandenburg
Die Vision, den Wiederaufbau des Potsdamer Stadtschlosses zu realisieren, wurde im Jahr 2014 zu Wirklichkeit. Prof. Peter Kulka entschied sich mit seinem Siegerentwurf, die äußere Gestalt weitgehend im Original nach dem Entwurf von Knobelsdorff wiederherzustellen und die Innenräume des Parlamentsgebäudes zeitgemäß auszuführen. Die Außenkanten des Neubaus entsprechen dem historischen Grundriss, sind jedoch im Bereich der Süd- und Seitenflügel nach innen vergrößert, um ausreichend Raum für den Plenarsaal, repräsentative Säle, Büros und Fraktionsräume zu schaffen.
Das 11.500 m2 große Baugrundstück hatte seine Tücken. Zahlreiche archäologische Funde seit der Steinzeit und 500 Jahre Burg- und Schlossgeschichte waren im Boden verborgen. Große Flächen des Südflügels wurden von der Denkmalschutzbehörde zum Primärschutzbereich erklärt. Mit diesen Randbedingungen mussten die Gebäudelasten teilweise über Sonderkonstruktionen umgeleitet werden. Erst nach ausdrücklicher Zustimmung für jeden einzelnen Pfahl durften die Bohrpfähle eingebracht werden.
Die Tragkonstruktion des Stadtschlosses besteht aus einer Stahlbetonskelettkonstruktion mit sehr schlanken Außenwänden und in den zentralen Bereichen des Plenarsaals und der Foyers aus komplexen weitgespannten Konstruktionen. Die Flachdecken überspannen mittels Vorspanntechnik bis zu ca. 16,0 m und der Plenarsaal wurde mittels wandartiger Träger über ca. 24,0 m stützenfrei ausgeführt.