Max-Planck-Institut für Sicherheit und Privatsphäre

Auf der Bochumer Entwicklungsfläche Mark51°7 entsteht der 6-geschossige Neubau für das 2019 als interdisziplinäres Kompetenzzentrum gegründete Max-Planck-Institut für Sicherheit und Privatsphäre. Ein neues Areal für Spitzenforschungseinrichtungen, Start-ups und Hightech-Firmen. Neben Büros, Laboren und Serverräumen beinhaltet der Neubau mit Erdgeschoss, Untergeschoss und 4 Obergeschossen eine Cafeteria, Seminarbereiche, einen großen Hörsaal und eine Laborhalle. Bis zu 350 Forscherinnen und Forscher werden hier in 18 Forschungsgruppen in modernsten Räumen unter zukunftsorientierten Arbeitsbedingungen an Lösungen für Cybersicherheit und Datenschutz arbeiten. 

Das Gebäude ist als hochflexible Stahlbetonskelettkonstruktion mit unterzugsfreien Flachdecken konzipiert. Oberhalb der Halle ist eine Aufstockoption für ein weiteres Obergeschoss berücksichtigt. Für eine nachhaltige, ressourcenschonende Bauweise wird CO₂-minimierter Beton eingesetzt. Eine Besonderheit der Tragwerksplanung bildet das Atrium mit weit gespannter Decke, die Townhalltreppe und die aus den Deckenrändern auskragenden Stahlbetonwendeltreppe. Die Decke des großen Hörsaals ist zur Abfangung der Lasten aus den vier Obergeschossen als vorgespannte Flachdecke ausgeführt. So entsteht ein stützenfreier Saal mit maximaler Flexibilität für Installationen. Die Versuchshalle mit integrierter Krananlage ist mit auf Stützen gelagerten Stahlbetonunterzügen ausgeführt. 

Bei der Planung der Gründung auf dem ehemaligen Bergbaugebiet waren aus dem ehemaligen Bergbau und dem Abbau organischer Stoffe resultierende Methangase zu berücksichtigen. Die Materialien des Unterbaus, der Gründungs-/Sohlbauteile wurden so gewählt, dass die Methangase das Gebäude umströmen und sicher abgeleitet werden können. Die optimierte Gründung im ehemaligen Bergbaugebiet erfolgt als kombinierte Pfahl- und Flachgründung. Die bis zu 6-geschossigen Gebäudeteile werden auf Pfählen gegründet, die Bereiche mit weniger Geschossen sind mit Flachgründung ausgeführt. Eine Besonderheit bildet die baudynamische Entkopplung für einen erschütterungsfreien Betrieb des Elektronenmikroskops.