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Stuttgart

Oberlandesgericht

Mit dem Ersatzneubau schaffte das Land Baden-Württemberg den Rahmen für besonders sicherheitsintensive Gerichtsverfahren am Oberlandesgericht Stuttgart und an den Landgerichten. Das neue Prozessgebäude wird das Mehrzweckgebäude aus den 1970er-Jahren ersetzen, in dem einige der spektakulärsten Prozesse der deutschen Nachkriegsgeschichte stattgefunden haben. Für den Ersatzneubau wurde von den Architekten Thomas Müller und Ivan Reimann aus Berlin ein kompakter rechteckiger Baukörper mit zwei großen Sitzungssälen geplant. Beide Sitzungssäle können unabhängig voneinander genutzt werden. Innenhöfe erleichtern die Orientierung im Gebäude und dienen der Belichtung der sicherheitsrelevanten, nach innen orientierten Räume. 

Aufgrund der hohen Anforderungen an die Robustheit und Prozesssicherheit wurde für den kompakten Baukörper eine flexible und durchgehende Stahlbetonkonstruktion entwickelt. In den Regelbereichen wurden auf Stützen und Wänden aufgelagerte Stahlbetonflachdecken vorgesehen. Die Decken der beiden 21 m tiefen, zweigeschossigen Säle werden stützenfrei mit vorgespannten Fertigteilbindern überspannt. Zur Umsetzung der großzügigen, stützenfreien Eingangsbereiche wurden oberhalb wandartige Träger mit Spannweiten von mehr als 17 m geplant und umgesetzt. Die Innenhöfe werden zum Schutz vor Vandalismus durch vorgespannten Seilnetze überspannt.

Leistungen
Tragwerksplanung
Typologie/Nutzung
Justizgebäude, Verwaltungsbau
Materialität/Bauweise
Massivbau, Spannbetonkonstruktionen, Fertigteilbauweise
Architektur
Thomas Müller, Iwan Reimann; Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin

Objektgrösse
BRI 22.200 m³
Planungs-/Bauzeit
2010–2017
Bauherr
Land Baden-Württemberg; Vermögen und Bau, Ludwigsburg

Fotos
Oliver Rieger
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