Stuttgart
INTERIMSSPIELSTÄTTE DER STUTTGARTER OPER
Die Staatsoper Stuttgart ist eines der bedeutendsten Opernhäuser Europas. Um den Spielbetrieb auch während der Sanierung und Erweiterung aufrechtzuerhalten, entsteht auf dem Areal C1 an den Wagenhallen die Interimsspielstätte.
Im Rahmen des Wettbewerbs begleitete MVD heinlewischer Architekten mit Tragwerksplanung. Die Leitidee des Wettbewerbsentwurfs bestand darin, eine Interimsspielstätte zu konzipieren, die sich offen, einladend und selbstbewusst darstellt und dem Anspruch eines anerkannten Opernhauses gerecht wird. Dabei sollte sie ressourcenschonend, emissionsarm und vor allem flexibel nutzbar und rückbaubar sein.
Für das Tragwerk selbst wurde eine Kombination aus Stahl-/Holz-Konstruktion und einzelnen Betonbauteilen vorgesehen. Im Sinne der Nachhaltigkeit und dem „Cradle to Cradle“-Gedanken wurden keine Verbundkonstruktionen eingeplant. So können die Stahl-, Holz- und Betonbauteile getrennt voneinander zurückgebaut, recycelt und wieder verwendet werden. Zur Minimierung der CO₂-Intensität des Betons, der für aussteifende Kerne, den Bühnenturm, die Nebenbühnen und für Gründungsbauteile eingesetzt wird, war der Einsatz von CO₂-minimierten Zemente sowie RC-Beton geplant.
Die großen Spannweiten und Auskragungen im Bereich des Hauptsaals und der Probesäle sollten durch Stahlfachwerkträger, realisiert in Recyclingstahl, ausgeführt werden. Der Einsatz von Stahlelementen aus zurückgebauten, bzw. abgebrochenen Bauwerken wurde für die untergeordneten Stahlbauelemente angedacht. Die Grundelemente des Tragwerks wurden in den Regelbereichen modular und rückbaubar entwickelt. So besteht die Möglichkeit, Gebäudeteile nach dem Nutzungsende der Spielstätte zurückzubauen oder umzunutzen und weiterzuentwickeln.