Dresden
Kriminaltechnisches Institut des LKA Sachsen
Mit dem Neubau des KTI Dresden wurde ein wichtiger Baustein zur Sicherung des gesellschaftlichen Zusammenlebens realisiert. Hinter der sauber gefügten Sandsteinfassade werden mit neuester Technik kriminalwissenschaftliche Arbeiten, Labor-Analysen oder DNA-Untersuchungen für die innere Sicherheit des Landes durchgeführt. Der kompakte 7-geschossige Stahlbetonbau mit 2 Untergeschossen und gestaffeltem Innenhof ist als Solitärbaukörper in die Bestandsbebauung der LKA-Gebäude eingebunden. Die Gründung des Gebäudes erfolgte auf einer elastisch gebetteten Bodenplatte, die Aussteifung über durchlaufende Erschließungskerne. Die Fassade des Erdgeschosses wurde in geschlossener Bauweise mit aufgelösten Teilbereichen erstellt – ab dem 1. Obergeschoss als Lochfassade mit durchlaufenden Schäften. Die Geschossdecken sind als durchlaufende Flachdecken ohne Unterzüge mit Deckenspannweiten bis 9,0 m ausgeführt
Der nach außen eher verschlossene Baukörper wirkt durch sein monolithisches Erscheinungsbild selbstbewusst. Innen entsteht eine schützende und gleichzeitig offen-kommunikative Wirkung. Für die 3.200qm Fassadenfläche wurde der Mainsandstein als Vormauerschale und im Bereich der Fensterbrüstungen und Blindfenster als vorgehängte hinterlüftete Fassade eingesetzt. Die Fensterbänke werden über innenliegende Rinnen entwässert. Im Erdgeschoss wird die Strenge der Fassade aufgebrochen durch das Projekt »Spurensucher« der Künstlerinnen Birgit Nadrau und Annie Kuschel. Eine stille und visuell zurückhaltende Arbeit mit Motiven, die über 3D-Fräsung im Sandstein eine erzählerische Kraft entwickeln. Das gesamte Gebäude wurde nach höchsten Sicherheitsstandards geplant. Die Gebäudeplanung erfolgte nach BIM-Methodik.
Der Neubau KTI Dresden wurde 2023 als eines der ersten Laborgebäude Deutschlands mit dem Status Gold nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) des Bundes zertifiziert und 2024 mit dem Deutschen Natursteinpreis ausgezeichnet.